27.02.2020
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Die Vergangenheit bewahren, die Zukunft gestalten

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Frauscher UK wurde Teil eines ganz besonderen Projekts bei The Dean Forest Railway. Dort trifft historische Technik auf modernste Technologie. Gleisfahrzeuge aus alten Tagen verkehren auf Schienen, die vor langer Zeit verlegt wurden. Achszählung, Raddetektion und Bahnübergangslösungen wurden jedoch mit neusten Systemen realisiert. 

Historische Technik trifft auf modernste Technologie

The Dean Forest Railway steht für über sieben Kilometer eindrucksvoll gepflegter Eisenbahngeschichte. Das geschlossene Gleisnetz des Betreibers trifft kurz nach der Lydney Junction, dem südlichsten Punkt der Strecke, auf die Infrastruktur von Network Rail. Obwohl die Linie nicht zur Hauptstrecke gehört, muss sie als voll funktionsfähige historische Eisenbahn hohe Standards in Bezug auf Signaltechnik und Sicherheit erfüllen. An diesem Punkt kam Frauscher ins Spiel.

Alt trifft neu

Traditionelle Dampflokomotiven, antike Waggons und liebevoll restaurierte Bahnhöfe prägen das Bild der Anlage. „Backstage“ wurde die Infrastruktur aber einer umfassenden Modernisierung unterzogen. Um den Anforderungen des „Office of Rail and Road (ORR)“ gerecht zu werden, installierte The Dean Forest Railway im September 2018 zwei neue Schweizer Flex Bahnübergänge samt Schranken. Dabei kamen bereits die ersten Frauscher Radsensoren RSR123 in Kombination mit dem Axle Counting System ACS2000 zum Einsatz. Das System zeichnet sich für das Auslösen der automatischen Schranken verantwortlich. Die hohe Zuverlässigkeit des Systems und die Präzision der Daten, die aus dem RSR123 gewonnen wurden, veranlassten The Dean Forest Railway, das Einsatzgebietes des Frauscher Equipments zu erweitern. In Kombination mit dem Frauscher Advanced Counter FAdC kommt der RSR123 nun auch in anderen Abschnitten zum Einsatz, in denen die Zugerfassung mittels Gleisstromkreisen nicht realisierbar wäre. 

Die Frauscher Radsensoren RSR123 und das ACS2000 arbeiten perfekt mit der Schweizer Bahnübergangslösung zusammen.

Schnittstellen im Wandel der Zeit

Der FAdC ist über Relais mit der Infrastruktur von The Dean Forest Railway verbunden.

Oliver Marshall, Technical Sales Engineer bei Frauscher UK, erzählt: „Es freut uns sehr, dass wir bei diesem Projekt dabei sein konnten. Alle, die dort arbeiten, tun das ehrenamtlich. Das bedeutet: sie lieben das, was sie tun – genau so sehr wie wir. Das Schweizer Flex System verwendet unseren Radsensor RSR123, der eine zuverlässige Zugdetektion für den Bahnübergang gewährleistet. Das Flex System ist darüber hinaus gut in das bestehende Signalsystem integriert. Dass The Dean Forst Railway unsere Produkte für die Erweiterung der Zugdetektionsanlage in Parkend gewählt hat, beruhte auf den positiven Erfahrungen, die sie bereits mit unserem Equipment gemacht hatten. Das gesamte System arbeitet auf einer modernen Ebene und kann über Relais-Schnittstellen in die bestehende Infrastruktur integriert werden. Besonders beeindruckend finde ich, dass diese Relais direkt mit dem mechanischen Stellwerk verbunden sind. Auf diese Weise interagiert der FAdC mit dieser historischen Anlage und haucht ihr neues Leben ein.“ 

Schnell, einfach, effizient

Anfänglich gab es Zweifel, ob der RSR123 die Spurkränze der alten Züge detektieren könne. Diese wurden bald zerstreut. Die Sensoren stellten ihre Fähigkeit zur Detektion von Rädern verschiedener Typen unter Beweis. Ewan Burns, Technical Sales – Graduate Engineer bei Frauscher UK war vor Ort und kümmerte sich um die Konfiguration des Systems: „Die Experten bei The Dean Forest Railway sind einfach begeistert von ihrer Anlage. Die Arbeit mit ihnen war erstaunlich. Gemeinsam haben wir eine optimale Lösung für ihre Anforderungen entwickelt, da sie ganz genau wussten, was sie brauchen. Wir haben nur sechs Tage gebraucht, um die Freiwilligen zu schulen, neun Radsensoren einschließlich Verkabelung und Innenanlage für ein vollständiges Zugdetektionssystem zu installieren und das System in Betrieb zu nehmen. Diese rasche Installationszeit war für den Betreiber mit ein Grund, sich für Frauscher zu entscheiden. Mit einer freiwilligen Belegschaft würden die gleichen Arbeiten mit konventionellen Gleisstromkreisen bis zu vier Jahre dauern – in denen die selben Experten nicht für wesentliche Wartungsarbeiten zur Verfügung stehen und zudem der Zugverkehr eingeschränkt wäre.“ 

Innerhalb von sechs Tagen wurde das System installiert und die ehrenamtlichen Experten der Dean Forest Railway geschult.

„Diese Investition ermöglicht eine frühere Fertigstellung des Signaltechnikprojektes in Parkend. Zudem können wir die Signaltechnik in Middle Forge verbessern. Sie wird derzeit von einem mechanischen Stellwerk gesteuert und soll in Zukunft elektronisch vom Norchard-Stellwerk aus gesteuert werden. Die Ausrüstung von Frauscher ist seit November 2019 in Betrieb.  Die ehrenamtlichen Mitarbeiter konnten sich bestens damit vertraut machen – etwa bei der Installation am Gleis, wo Werkzeuge und Stiefel in die Nähe der Sensoren kommen, was bisher allerdings keine Probleme verursacht hat! Alle Bereiche der Raddetektion laufen einwandfrei, so dass die Inbetriebnahme der neuen Signalanlage in Parkend leicht zu bewerkstelligen sein wird. Das System kommt uns auch bei der Ausbildung der Signalwarte entgegen. Die Anschlüsse an die externe Infrastruktur werden bis zum letzten Moment bestehen bleiben, so dass sich die Auszubildenden vor der Inbetriebnahme mit dem Betrieb vertraut machen können. Derzeit arbeiten wir an der internen Verkabelung. Unser Ziel ist es, den aktiven Gleisplan für den Besuch der IRSE Minor Railways Section am 28. März 2020 betriebsbereit zu haben“, sagt Roger Phelps, Operational Manager bei The Dean Forest Railway.

Den Hebel per Smartphone ziehen

So historisch die Linie der Dean Forest Railway auch erscheinen mag, so modern sind die Ansätze im Hintergrund. Mit dem innovativen Achszähler FAdC nutzt der Betreiber auch dessen intelligenten Funktionen zur Erhöhung der Verfügbarkeit. Sowohl Counting Head Control CHC, als auch Supervisor Track Sections STS kommen hier erstmals in Großbritannien zum Einsatz. Auch das Frauscher Diganostic System FDS wird verwendet. Letzteres soll in Zukunft Informationen per Fernzugriff über das Smartphone zur Verfügung stellen. Dies gilt übrigens auch für die Bahnüberganslösung von Schweizer, die eine vollständige Fernüberwachung der neuen Anlagen ermöglicht. „Alles in allem stellt dieses Projekt eine perfekte Harmonie zwischen historischer und modernster Technologie dar“, fasst Herr Marshall zusammen und meint weiter: „Natürlich stehen wir nach der Installation noch immer in Kontakt mit The Dean Forest Railway, um ihren ehrenamtlichen Mitarbeitern Dienstleistungen und Unterstützung anzubieten. Es war für alle Beteiligten eine großartige Erfahrung!“

Weitere Informationen über The Dean Forest Railway gibt es auf deren Website. Für Fragen zur Installation wenden Sie sich gerne an einen unserer Experten

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