30.10.2020
7 Minuten Lesezeit

Frauscher lädt zum Forschen und Netzwerken im „Frauscher Innovation Centre Annaberg-Buchholz“

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Frauscher stellt Innovationen und Technologien in den Fokus und macht diese erlebbar: Das war die Digital Rail Summer School 2020 (DRSS 2020) in Annaberg-Buchholz. Ein Einblick in das Frauscher Innovation Centre am Campus.

370 Kilometer sind es vom Frauscher Firmensitz in St. Marienkirchen bei Schärding bis zur sächsischen Kreisstadt Annaberg-Buchholz. Auf der dortigen Digital Rail Summer School konnten wir neue Kontakte knüpfen und Innovationen präsentieren.

Das Frauscher Innovation Centre als Teil des Smart Rail Connectivity Campus

Forschungscampus statt Fahrradweg: Der Gründung des Frauscher Innovation Centre ging ein mutiges Projekt voraus. Im Jahr 2014 haben sich sechs sächsische Gemeinden und die Erzgebirgsbahn zusammengeschlossen, um von Annaberg-Buchholz bis Schwarzenberg eine alte Eisenbahnstrecke zu erhalten, welche der Sächsische Staat seitdem fördert. 2018 entstand die Vision, im Rahmen dieses Projekts einen Campus zu erschaffen, der unterschiedlichen Interessensgruppen zu Test- und Forschungszwecken zur Verfügung steht. Das Ergebnis: Die Gründung des Smart Rail Connectivity Campus SRCC im Jahr 2018, welcher den Weg für das Frauscher Innovation Centre in Annaberg-Buchholz ebnete. 

Hinter dem SRCC steckt ein gemeinnütziger Verein, der Technologieunternehmen wie Frauscher sowie die Deutsche Bahn, die Erzgebirgsbahn und die technischen Unis verbindet. Ziel ist es, auf einer 35 Kilometer langen Strecke, auf der regelmäßig kein Zugverkehr stattfindet, diverse Tests zu initiieren. 

Frauscher hat das Potenzial des SRCC, der ideale Bedingungen für Forschung und Entwicklung bietet, schnell erkannt. Auf der Innotrans 2018 wurde feierlich die Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Bereits ein Jahr später eröffnete Frauscher im Rahmen des Events „Rail & Digital Mobility User Conference“, das von 18.–20. September 2019 stattfand, einen Container und präsentierte FTS und seine Achszähltechnik. Neben Frauscher testen auch andere bekannte Firmen wie Thales, Siemens, China Rail Signalling, Plasser & Theurer, DB, Universitäten oder Bombardier (um nur einige zu nennen) auf dem Smart Rail Connectivity Campus.  

Ein Blick in das Frauscher Innovation Centre Annaberg-Buchholz

Der Forschungscampus zielt auf die Entwicklung und Umsetzung eines modernen, zukunftsfähigen und nachhaltigen Schienenverkehrs ab. Die Bahntechnik wird als ein bedeutendes Innovationsfeld angesehen.
Das Herzstück ist die Teststrecke, die dadurch auch gerade für Frauscher eine besondere Möglichkeit bietet, um neue Produkte, Entwicklungsprojekte und Innovationen im Testbetrieb anzuwenden. 

Für Frauscher erfüllt das Innovation Centre drei Funktionen: 

Präsentationsplattform

Zum einen dient das Frauscher Innovation Centre als Präsentationsplattform, um einem interessierten Publikum neueste Produkte und Lösungen vorzustellen. So steht das gesamte Produktportfolio der Frauscher Radsensoren im Container zu Demonstrationszwecken bereit. Derzeit hat das Unternehmen auf zwei Demogleisen zwei Radsensoren RSR123 installiert. Dadurch können die Mitarbeiter vor Ort anhand eines Modells anschaulich zeigen, wie unsere Technologie funktioniert und die verschiedenen Einsatzzwecke und Funktionalitäten der Sensoren erklären. Gut zu erkennen sind auch die in den Sensoren eingebauten Glasfaser- und Signalkabel.

Sensonic hat für Demozwecke eine HSI-Anlage mit der FTS Display Unit FDU bereitgestellt. Dadurch können sich Interessierte davon überzeugen, was das System bereits in der Basisversion beherrscht. Jeder Zug, der von und zu Annaberg am unteren Bahnhof im Regelbetrieb die Strecke passiert, kann als solcher gesehen und identifiziert werden. Die durch das System generierten Informationen gehen weit über gängige Basisdaten hinaus.     

Die Testbedingungen werden sich in Zukunft weiter verbessern. So plant die Deutsche Bahn ein spezielles LWL Panzerkabel zu verlegen und Frauscher wird die Möglichkeit haben, an diesem neuen Produkt direkt zu testen und davon zu profitieren.

Forschungsinstitution

Zum anderen ist das Frauscher Innovation Centre eine ideale Forschungsinstitution für Achszähllösungen und das Spin-off Sensonic. Mit dem Frauscher Advanced Counter FAdC, der am Gleis in Annaberg-Buchholz Bahnhof Süd montiert ist, kann für Test- und Vorführzwecke eine komplette Weiche überwacht werden. Das Ziel von Frauscher ist es, künftig den gesamten Bahnhof zu überwachen und neueste Soft- und Hardware verschiedenen Praxistests zu unterziehen.

Dank des Frauscher Diagnostic Systems FDS können auf einem Screen mit FAdC überwachte Gleisabschnitte visualisiert dargestellt werden. An Bedeutung wird auch das Remote Monitoring Display RMD gewinnen, welches am Frauscher Innovation Centre umfangreiche Tests überwacht.

Frauscher will das Potenzial, das dieser Forschungscampus bietet, voll ausschöpfen.

Zum einen plant das Technologieunternehmen, auch das SENSiS System ausgiebig zu testen. Zudem ist die Abnahme des FAdC durch das Eisenbahnbundesamt EBA ein weiteres großes Ziel.

Employer Branding

Darüber hinaus stärken wir durch die Präsenz in Annaberg-Buchholz unser Employer Branding. Denn hier tummeln sich viele Talente von gefragten technischen Universitäten.

Dabei bieten die laufend durchgeführten Besucher- und Testvorführungen einen Anreiz für wiederkehrende Besuche. Zudem sind am Campus regelmäßig lokale und überregionale Politiker, der Verkehrsausschuss, das Infrastrukturunternehmen DB Netz sowie DB Innovation und Digital Schiene vor Ort.

Wie Frauscher das Event 2020 mitgestaltete

Die Programmpunkte der Digital Rail Summer School fanden von 21.09.2020 bis 25.09.2020 an insgesamt vier Orten statt: im Frauscher Innovation Center in Annaberg-Buchholz, im Hörsaal in Jöhstadt, an der Preßnitztalbahn in Jöhstadt und am DB Erprobungsbahnhof in Scheibenberg.

Florian Einböck hielt für Frauscher einen Vortrag zum Thema „EULYNX-konforme streckenseitige Fahrzeugortung.“ Bei EULYNX handelt es sich um eine europäische Initiative von 13 Infrastrukturbetreibern mit dem Ziel, Schnittstellen und Elemente der Signaltechnik zu standardisieren. Die Organisation existiert bereits seit dem Jahr 2014. EULYNX ist die Politik der Zukunft, was Schnittstellen betrifft und hat somit auch bei der Deutschen Bahn an Bedeutung gewonnen.

Für Sensonic war Sebastian Haid im Erprobungsbahnhof Scheibenberg mit einem kleinen Messestand vertreten. Das Unternehmen wird hier vermutlich auch direkt Tests durchführen. Das LWL Panzerkabel und Frauscher LWL Testkabel ist bereits verlegt. 

Unter den Interessierten des Events befanden sich Fachexperten und Partner sowie Studierende der Universitäten Chemnitz, Dresden, Potsdam und Ingolstadt, die Einblicke in den aktuellen Forschungsstand rund um die Sensortechnik in der Eisenbahnbranche erhalten wollten und ihre Projektarbeiten präsentierten. 

Für Frauscher war das Event eine perfekte Gelegenheit, um sich als kompetenter und innovativer Partner zu präsentieren.

Informationen zum Event unter https://osm.hpi.de/drss/2020/

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