14.01.2021
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Straßenbahn "Linie D" Bordeaux: Innovative Lösungen für das Verfügbarkeitsmanagement

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Die Linie D der Bordeaux-Straßenbahn ist eine etwa 10 Kilometer lange Straßenbahnlinie, die sich vom Place des Quinconces, wo sie an die Linie C anschließt, bis zur Endstation Cantinolle erstreckt.

VOSSLOH und Frauscher Sensor Technology France haben bei der Realisierung von einer Rangierzone und einem eingleisigen Abschnitt vom Bahnhof Picot bis zur Endstation Cantinolle zusammengearbeitet.

Innovative Lösungen für Anwender

Eine der größten Herausforderungen der Linie D ist sowohl die Gewährleistung der Verfügbarkeit als auch der Zuverlässigkeit der Signale, die einen störungsfreien Betrieb der Straßenbahn ermöglichen.

Im Allgemeinen wird auf einer zweigleisigen Strecke auf Sicht gefahren. Das bedeutet, dass es der Triebfahrzeugführer ist, der die Funktion der Signaltechnik übernimmt. Der Triebfahrzeugführer steuert und reguliert die Geschwindigkeit der Straßenbahn, um den erforderlichen Abstand zur vorherigen Straßenbahn zu gewährleisten.

In besonderen Fällen, wie z.B. bei Weichen und bei eingleisigen oder bidirektionalen Streckenabschnitten, müssen Vorkehrungen getroffen werden, um die Gefahr zu vermeiden, dass die Straßenbahnen frontal aufeinandertreffen. In diesen Fällen entspricht eine Fahrt auf Sicht nicht den Sicherheitsanforderungen; daher unterstützt die Technik den Betrieb zur Steuerung der Signale.

Die Kombination von auf dem Gleis installierten Sensoren zusammen mit ihren in Schränken verbauten Auswertebaugruppen macht das Achszählsystem Frauscher Advanced Counter FAdC zu einem sicheren Paket, das den auf der Linie D geforderten SIL 4 Standard erfüllt. Zur Unterstützung der Betriebsverfügbarkeit umfasst dieses System innovative Methoden, einschließlich der Counting Head Control (deutsch : Zählpunktsteuerung).

Um die Zählfehler zu kompensieren, die in städtischen Gebieten durch Metallgegenstände (Zigarettenpapier, Dosen usw.) auftreten können, besteht die Möglichkeit, einige Radsensoren unter bestimmten Bedingungen in den Stand-by-Modus zu versetzen. Auf diese Weise wird das System nicht durch externe Einflüsse bzw. Besetztmeldungen gestört. Die Zählköpfe „wachen" erst auf, wenn ein Zug den angrenzenden Gleisabschnitt besetzt. Dieses innovative, von Frauscher patentierte Konzept wurde ohne zusätzliche Hardware als Teil des Projekts „Linie D“ umgesetzt.

Einfach und vollständig anpassbar, als Teil der Linie D, wartet der Algorithmus der Counting Head Control auf drei aufeinanderfolgende Störungen, die nicht mit den Schienenfahrzeugen zusammenhängen, um den Zählpunkt „aufzuwecken" und eine Besetzung anzuzeigen.

Die Straßenbahn von Bordeaux ist unter den von Frauscher implementierten Achszählsystemen die erste in Frankreich, die von diesem innovativen Konzept profitiert.

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